Friedrich Haller Verlag |
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RezensionenRezension zu "Abrechnungen eines alten Mannes" Bei dem Buchtitel "Abrechnungen eines alten Mannes" soll man an Kügelgens Bücher "Lebenserinnerungen" und "Jugenderinnerungen eines alten Mannes" denken,
die im neunzehnten Jahrhundert der falschen Zeitrechnung aufgrund ihrer versöhnlichen "Genrehaftigkeit", in der jeder noch die "guten alten Zeiten wiedererkannte",
ein Bestseller des biederen deutschen Bürgertums waren und der deutschen Seele geschmeckt haben mochten, wie eine Schachtel Pralinen. Rezension zu "Abrechnungen eines alten Mannes" „Bei aller durchweg ätzenden Kritik, die Herr Dr. Haller jedoch als notwendig und konstruktiv sieht, ist es erstaunlich und wunderbar,
wenn ein Autor mit zweiundsiebzig Jahren so gebildet und leidenschaftlich schreibt wie in seiner kraftvollsten Zeit. Dieser Beweis musste erst erbracht werden.“
Rezension zu "Englischsprachige Lyrik" "Man weiß, was für ein schwieriges und delikates Unterfangen es ist, Gedichte aus einer anderen Sprache ins Deutsche zu übertragen. Die wörtliche
Übersetzung zerstört die Poesi, vernichtet Reim und Rhythmus und läßt den zuvor so musikalisch wirkenden Inhalt des Gedichtes als banales Skelett zurück.
Andererseits: Wird die Übertragung selbst wieder zu einem Kunstwerk voll lyrischer Poesie, so drohen sinnzerstörende Abweichungen vom Original. Das Unterfangen,
Gedichte zu übertragen ist also eine Gratwanderung von eigener Art und Gefahr.
Kommentar zu den Werken von Friedrich Haller "Immer wieder ein Hochgenuß Deine weisen Bücher zu lesen!"
Rezension zu "Wissenschaft und Staat in der westlichen Welt als Spätformen theologischen Irreseins" "Ein wütender Angriff auf Staat und Gesellschaft des heutigen Westens. Radikal und schonungslos geht Haller gegen Werte und Doppelmoral des
gegenwärtigen Abendlandes vor, deren Ursprung, aus Sicht des Autors, in weit zurückliegender Vergangenheit in der Etablierung des Christentums
und dem verhängnisvollen Einfluss irrender Philosophen begründet liegen. Was mit Nietzsche beganng, wird hier nochmals auf den Punkt gebracht,
erweitert und zugespitzt neu formuliert. Polemisch vorgetragen, ist diese Kritik ein Schlag in das Gesicht des Westens und bitteres Zeugnis
einer tiefen Einsicht, die sich nicht vom populären Glauben an Wissenschaft und Fortschritt täuschen lässt. Die Liebe zum Menschen und zu seiner
würdigen Existenz ist es schliesslich, welche Augen und Ohren öffnen soll - befreiend, gegen alle Scheinwelten und trügerischen Ideale des modernen Daseins."
Sirko Bayer: Vorbei an Strohpuppen Dezember 2011: Artikel zu Sirko Bayers "Vorbei an Strohpuppen" wurden nun auch in mehreren Zeitungen veröffentlicht! "Vorbei an Strohpuppen" aufrufenRezension zu "Bucklichter Dronte": "Wer sollte ihn lesen, diesen "Bucklichten Dronte"? Wem könnte ich es anempfehlen, dieses etwas andere Lesebuch der Herausgeber Friedrich Haller, Dominik Dombrowski, Martin Schwarzin? Erste Hinweise liefern der geheimnisvolle Titel und die von ihm und seinem Untertitelkontext ausgelösten Assoziationen, Verwirrungen, Irrungen, Fragen, vor denen man resignieren kann, auf die man aber auch mit Neugier reagieren kann, sich um Antworten mühen kann. Es ist ein Buch für Leser, die sich nicht entmutigen lassen, wenn Bezüge zu den eigenen Fragen, wenn Antworten, die sich im Buch finden lassen oder ausgelöst durch Hinweise im Buch nach gründlicher Recherche gefunden worden sind, eher weitere Fragen aufwerfen, den verwirrten Blick weiten, als zu gedanklicher Klarheit oder wenigstens voreiliger Scheingewissheit zu verhelfen. Es ist ein philosophisches Buch, weil es vorgibt - so das Vorwort - das Dasein mit seinen „Taschenspielertricks" verstehen und meistern zu helfen, es ist ein philosophisches Buch, insofern solche Aufklärung nicht über Antworten auf nicht gestellte Fragen erfolgt, sondern statt dessen zum Fragen angeregt wird, zu Zweifeln an sich selbst und der eigenen Aufgeklärtheit, zu Fragen an die Wirklichkeit, die platte, die künstlerische, die historisch-politische, von Generationen durchlebte, in der Gegenwart durchlittene, für die Zukunft befürchtete oder erhoffte. Auslöser sind zunächst Fragen über Fragen an das Buch, etwa: Warum ist ein ausgestorbener Hügel- und schwanzloser Vogel, dazu - in der Vogelwelt bislang unbekannt - ein buckliger, Titelgeber? Was ist mit interantinational im Untertitel gemeint? Es heißt ja nicht international, auch nicht antinational, nicht einmal inter-antinational oder inter anti-national. Nein, das Lesebuch wird "interantinational" angeboten. Verbirgt sich hinter den Lesehilfen im Vorwort ein Versprechen oder eher eine Drohung. Die Ironie der Welt in ihren Entwicklungsstadien gegenüber, aber auch die der Buchkonzeption zugrunde liegende Selbstironie ist deutlich, wirft aber eher Fragen auf, statt Antworten in den Blick zu rücken - ganz konzeptionsstringent? Wer könnte sich für die Fülle an Beiträgen dieses Lesebuchs in ihrer in Auswahl (inhaltlich wie formal, textsortenbezogen) und Anordnung provokant verwirrenden Vielfalt interessieren, im Laufe einer anfangs zögerlichen, schmökernden Lektüre thematisches Interesse entwickeln? Individuelle Lebenssinnsucher in einer globalisierten Sinnkrise? An der Philosophie Nietzsches oder Stirners und den daraus ableitbaren gesellschaftlichen Analysen und Handlungsentwürfen Interessierte? Menschen mit Sehnsucht nach Orientierung über ein Manifest und dessen vielfältige Konkretisierungen politischer, künstlerischer, philosophischer Programmatik - zur persönlichen Absicherung auch ironisch gebrochen? Aktuelle Kulturpessimisten, die ihre Skepsis der deprimierenden Gegenwart gegenüber durch die Konfrontation von bissigen Kennzeichnungen solcher Gegenwart mit ästhetischer, literarischer, philosophischerWirklichkeitssicht historischer Überlieferung - durch ironische Zuspitzung verfeinert - genießen wollen? Liebhaber philosophischer oder philologischer Diskurse, sprachlichen Floretts, ästhetischen Genusses? Freunde gedanklicher Assoziationsakrobatik, die Vergnügen daran haben, auf der Suche verstehenden Nachvollziehens kreativer Reflexionen zwischen Entlehnungen aus unterschiedlichen Landessprachen, Kulturkreisen, Zeitaltern, zwischen Hinweisen aus Philosophie und Religion, Literatur und Kunst, Geschichte und Politik hin und her zu hetzen, immer in Gefahr, den Bezug zum roten Faden der Argumentation zu verlieren? Klassische Hermeneutiker, die an aktuellen Texten die Notwendigkeit und für sich die Chance für einen vielfachen hermeneutischen Zirkel vermissen und hier eine ganz anders fundierte Möglichkeit hermeneutischer Erkenntnistätigkeit entdecken können? Oder doch nur ein Diskussionszirkel von Mitgliedern des Stirner- und Nietzsche-Kreises? Die Antwort ist einfach und verbirgt sich im Untertitel. Ein Lesebuch ist für alle da, es enthält Vieles für Viele. Wer gedankliche Anregungen sucht oder braucht, wer von wissenschaftlicher Systematik gedanklich gelangweilt ist, wer sprachlich überrascht zu werden hofft, einen Steinbruch für kreative Orientierung sucht, wer sich bestätigt sehen will in seinem Ärger an der Welt, wer sich lustig machen will über den Ärger wird hier fündig. Wer sich ärgern will, aus Prinzip, aber auch, z.B. weil er oder sie nicht enträtseln kann, wie einige Beiträge Gnade vor den strengen Augen der Herausgeber finden konnten oder - in zeitgenössischer Diktion - warum die qualitative Heterogenität der ausgewählten Beiträge so ausgeprägt ist. Aber auch hier findet sich Hilfe im Buch; z.B. im "Manifest" wird nachvollziehbar: das Lesebuch ist auch in der Auswahl der Beiträge auf seine Programmatik abgestimmt." Wolfgang Loebe"Bucklichter Dronte" aufrufen |