Friedrich Haller Verlag
Verlag für Philosophie und Literatur im Leben


    

Lesung am 22.März 2003

Ort: Bon'n' Soir, Vorgebirgsstrasse 11, 53111 Bonn
Heinz Werner Baehr Heinz Werner Baehr liest aus Gefährten der Reise

..."Ich liebe Pappeln", flüsterte es an meinem Ohr. Wütend drehte ich mich zu ihr, aber ihr Gesicht war plötzlich so dicht vor mir, dass ich keine Einzelheiten zu unterscheiden vermochte. Sie war wie der Wald, dunkel und von der Nacht erobert. Als sie mich küsste war es, als würde ich Schatten trinken.
"Wenig mehr noch", stöhnte Gerlach. Das Scheinwerferlicht wurde schwächer. "Was machen wir, wenn es erlischt?", fragte ich.
"Dann schlafen wir bei den Tannen", antwortete sie. Ich sah in meiner Phantasie ein Bett aus Reisig vor mir, ein kaltes, feuchtes Bett aus Reisig. Ich nahm mir eine Zigarette und rauchte. "Gib mir auch eine", sagte Gerlach gequält. "Es ist wie verhext". "Haltet an und baut euch ein Bett unter den Tannen", flüsterte sie. Ich spürte jenes Fremde zwischen uns emporwachsen. Wie die Nacht wuchs es uns an den Körpern hinauf....


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Doninik Dombrowski Dominik Dombrowski liest aus fortte Pirato und aus aktuellem Anlass "Der Angriff der Wirklichkeit auf Captain America"

...Fahl grüßen
die Dreckskerle
von Plato bis Disney
herausragend wie
Obelisken aus dem
Sturm des Jahrhunderts,
Gymnasiasten schlagen
ihnen das Kreuz der Ziffer
entgegen: Kaspare der Träume,
das Land taumelt tapfer im Galarock,
gerodet, rasiert für die Ankunft
des schweigenden Falls.


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Rüdiger Schneider Gastautor Linkpfeil (extern)Rüdiger Schneider liest aus dem Linkpfeil (extern)Nausikaa-Fragment

...Sie hatte es fertig gebracht, entgegen den Richtlinien in einer Jahrgangsstufe 11, wo die Aufklärung und damit Lessings >Nathan der Weise< auf dem Programm stand, diese Lektüre einfach durch Wezels >Die wilde Betty< zu ersetzen. Wezel, ein Zeitgenosse Lessings, zählte zwar auch zur Aufklärung, aber er lieferte eben keine hochanständige Ringparabel, sondern die Zertrümmerung der verlogenen bürgerlichen Moral...
Jürgen Weber Jürgen Weber liest aus seinen Gedichten

Dein kurzer Blick
durch Flammenblüten
der hieß mich
dich erkennen
und alle Augenblick
hörten auf zu rennen
und gewiss ward mir
ein Tod in jener Nacht
der von allem Leben
überdauert jeden Gräberschacht
seit aller Zeit
war mir ein Untergang
bestimmt in deinem Lachen
wenn sanfte Dünung rudert uns'ren Nachen.
Zuhörer
Friedrich Haller im Gespräch
Rüdiger Schneider und Harald Fonio

..wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Mal dabei sind.

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